Was stimmt denn nicht mit mir?

Lesezeit: ca. 3 Minuten

…das war so ziemlich die erste Frage die in meinem Kopf aufgepoppt ist.

Immer und immer wieder.

Ich hatte einfach keine Ahnung was da plötzlich los war, fühlte mich vollkommen überfordert, völlig ausgeliefert, hilflos und all dem überhaupt nicht gewachsen.

An dieser Stelle möchte ich die Antwort für DICH gerne vorneweg nehmen

Alles ist bestens!
Ganz genau richtig so wie es ist!

Auch wenn die Antwort nur wenige klare Worte bedarf,

hat es Monate ja sogar Jahre gebraucht um diese überhaupt heraus zu finden.

Doch fangen wir von Vorne an.

Was mir vom ersten Moment an vollkommen klar war – ich brauchte Hilfe!

Glücklicherweise dauerte es nur wenige Tage bis ich diese in einer klassischen Gesprächstherapie erhalten habe.

„Super“, dachte ich, „Sie kann mir ganz bestimmt sagen was hier los ist,

mir den Schalter zeigen mit dem ich alles wieder umlegen kann und dann ist alles wieder gut“.

Anfangs trafen wir uns 1x wöchentlich.

Und ja es war in dem Sinne mein Rettungsanker das ich einen Raum hatte in dem alles sein durfte – so wie es eben gerade wahr.

Regelmäßig schleppte ich mich gerade noch so in die Praxisräume um kurz darauf

tränenaufgelöst in ihrem flauschig weichen Ohrensessel zusammen zu brechen.

Doch den so sehr herbei gewünschten Schalter hatte sie nicht für mich.

Und sie konnte mir auch nicht wirklich erklären was in mir geschehen ist,

woher all das so plötzlich kam und was ich konkret tun kann um mir irgendwie selber zu helfen.

Egal wie viel wir auch redeten, ich hatte noch immer so viel Fragen in meinem Kopf, auf die sie keine Antwort hatte.

Und die Gefühle von Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit und Verzweiflung hatten sich auch nicht wirklich verändert.

Als ich eines Tages wieder einmal wie ein kleines Häufchen Elend vor ihr saß,

sagte sie einen einzigen Satz zu mir, der eine weitreichende Veränderung mit sich bringen sollte.

Es sind nur Emotionen

Ich schaute sie völlig perplex an, fragte sie was mir diese bekloppte Aussage helfen soll und verließ außer mir vor Wut die Praxisräume

(keine Sorge, ich saß in der Woche drauf wieder da)

Wie konnte sie mir diesen Satz einfach so vor die Füße werfen?

Sah sie denn gar nicht wie hilflos ich wirklich war?

Ich brauchte doch jemanden der mir den Rettungsanker zu wirft, aber gewiss niemanden mit super schlauen Kommentaren.

Ich habe getobt, innerlich und äußerlich!

Und diese Wut hielt für eine sehr lange Zeit an, das kannst du mir glauben.

Doch sie entfachte auch gleichzeitig eine Neugier in mir, die mich auf den Weg brachte selber zu suchen!

So daddelte ich also im Internet, ich hatte ja jetzt ein neues Schlagwort – Emotionen.

Und tatsächlich stolperte ich nach kurzer Zeit über „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl.

Weil ich es als unglaublich wertvoll erachte, packe ich es euch in meine Buchempfehlungen mit rein.

Zum Aller ersten Mal bekam ich eine Vorstellung davon, das all das was plötzlich präsent war,

gar nichts mit der aktuellen Zeit zu tun hat ,sondern „alte“ Verletzungen aus meiner Kindheit sein könnten.

Zum Aller ersten Mal wurde mir so richtig klar „Scheiße man, all die Wunden aus meiner Kindheit sind alles andere als geheilt,

sie haben sich die ganze Zeit nur irgendwo versteckt“

aber wo?

Und wieso ploppt das plötzlich auf?

Wo war denn all das die ganze Zeit?

Und was hat das heute noch mit mir zu tun, jetzt wo ich doch längst Erwachsen bin?

Wieder Fragen über Fragen in meinem Kopf, aber ich merkte auch das ich so langsam aber sicher Antworten bekam.

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