Eine Reise in unsere ersten 6 Lebensjahre

Lesezeit: ca. 3 Minuten

Damit wir überhaupt die Frage beantworten können,

was unsere Erfahrungen in der Kindheit mit unserem heutigen er(Leben) zu tun haben,

dürfen wir uns einmal anschauen wie wir uns in dieser Zeit entwickeln.

Daher möchte ich dich heute auf eine kleine Reise mitnehmen – Eine Reise in unsere ersten 6 Lebensjahre.

Denn genau diese sind es, die uns maßgeblich prägen und so unser aller weiteres er(Leben) bestimmen.

Was genau in dieser Zeit passiert, was wir wann lernen und wie, das schauen wir uns jetzt gemeinsam an.

Und nein, natürlich bin ich keine Hirnforscherin, Psychologin oder Wissenschaftlerin in der Genetik.

Das brauche ich aber auch nicht zu sein, denn dafür gibt es bereits unfassbar schlaue Köpfe auf dieser Welt.

Bitte bedenke das es hierbei keinen Anspruch auf wissenschaftliche Vollständigkeit gibt und noch viel wichtiger!

Das nun einmal jeder Mensch einzigartig ist!

Wir alle haben unsere eigenen Entwicklungsprozesse, denen wir auch Zeit und Raum geben dürfen, damit sie sich vollends entfalten können.

In unseren ersten Wochen, vielleicht sogar Monate, auf dieser Welt, sind wir noch zu 100% verbunden und identifiziert mit unserer Mutter.

Wir können noch nicht zwischen „Ich“ und „Sie“ unterscheiden, was uns in besonderem Maße abhängig von ihr macht.

Wir können zwar alleine atmen, doch uns alleine versorgen, dass können wir nicht.

Es ist also buchstäblich Überlebensnotwendig, dass sich jemand unserer

Grundbedürfnisse nach Nahrung, Sicherheit, Liebe, Schutz und Geborgenheit annimmt.

Wir lernen in dieser ersten Zeit ausschließlich über die Antworten unserer Bezugspersonen auf unsere Bedürfnisse,

was auch gerne als gespiegeltes Verhalten bezeichnet wird.

Hierdurch sind wir immer mehr in der Lage, uns selber zu empfinden

und unseren Körper mehr und mehr als unseren eigenen zu betrachten.

Wir verstehen uns allmählich als eigenständiges Wesen das hören, sehen und fühlen kann.

Wir lächeln und bekommen ein Lächeln zurück.

Wir schreien weil wir Hunger haben, und es wird jemand herbei eilen um unseren Hunger zu stillen.

Mit Beginn unseres zweiten Lebensjahres kommt unser eigener Wille hinzu und

wir werden vermutlich zum ersten Mal auf Grenzen im Außen stoßen.

Wenn wir zum Beispiel zum widerholten Mal Schubladen ausräumen, die gar nicht ausgeräumt werden wollen.

Erst in etwa zum Ende des 2. Lebensjahres bildet sich unser Ich Bewusstsein heraus.

In dieser Phase können wir uns nun eindeutig im Spiegel identifizieren.

Wir begreifen das wir eigene kleine Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen sind,

und zudem auch die Möglichkeit haben uns zwischen verschiedenen Dingen zu entscheiden.

Jetzt können wir abwägen ob sich etwas für uns stimmig anfühlt oder nicht,

und wir werden alles dafür tun um unseren Willen durchzusetzen.

Da hier sehr viel Konfliktpotential mit unserer Außenwelt verbunden ist,

wird diese Phase auch gerne „die Rotz-und Trotz Phase“ genannt.

Zwischen dem 3. und dem 5. Lebensjahr scheint es eine ganz besondere Phase zu geben,

die auch „die Magische Zeit“ genannt wird.

Eine Zeit in der unseren Träumen keine Grenzen gesetzt sind.

Eine Zeit in der nichts unmöglich zu sein scheint.

Alles was wir uns nur irgendwie vorstellen können, kann zur Realität werden.

Fehlende Spielpartner werden einfach dazu „gedacht“.

Feen und Kobolde leben mit uns, als wären sie das normalste von dieser Welt.

Alles was wir denken, betrachten wir als die Ursache für vieles was geschieht.

Und so glauben wir auch, dass alle anderen die gleichen Fähigkeiten haben.

Kein Wunder also, kann es in dieser Zeit auch vermehrt zu Alpträumen kommen.

In etwa ab dem 5. bis 6. Lebensjahr verflüchtigt sich diese magische Phase

und macht Platz für logische Zusammenhänge und das realistische Denken.

Wir lernen die Welt der Buchstaben und Zahlen kennen und können vielleicht sogar schon

unseren eigenen Namen schreiben oder Zahlen in ihre richtige Reihenfolge bringen.

Nun sind wir auch Reif für die Schule und können es in der Regel kaum erwarten ein Teil davon zu sein.

Aufgrund der Art und Weise wie wir lernen, bin ich zutiefst davon überzeugt,

dass es unsere Erfahrungen der ersten beiden Lebensjahre sind,

die den aller größten Einfluss auf unser zukünftiges er(Leben) haben.

Alle Erfahrungen die wir in dieser Zeit über die Interaktion mit unserem Umfeld machen,

werden nicht nur als absolut wahr empfunden, sie prägen sich auch sehr tief in unser Unterbewusstsein ein.

Was unser Unterbewusstsein speichert, und ob all das überhaupt etwas mit uns zu tun hat,

dass schauen wir uns beim nächsten Mal an.

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