
Unser Unterbewusstsein
Was genau ist denn unser Unterbewusstsein und was hat es eigentlich für eine Funktion?
Diese spannenden Fragen schauen wir uns heute genauer an.
ist lt. Definition, ein sehr bedeutender Teil unseres Wesens
und unserem Bewusstsein untergeordnet.
Es sorgt dafür, dass viele Handlungen automatisch ablaufen und
entlastet damit unser Bewusstsein bei seinen alltäglichen Herausforderungen.
Es lernt durch Wiederholungen.
Heißt je öfter ein bestimmtes Programm abläuft,
desto stärker vernetzen sich die beteiligten Nervenzellen zu neuronalen Netzwerken.
Hierfür möchte ich dir gerne ein kleines Beispiel geben.
Du hast doch sicherlich einmal Fahrrad fahren gelernt?
Und vielleicht kannst du dich noch an deine aller ersten wackligen Versuche erinnern?
Bei denen du so hoch konzentriert warst, weil so viele Dinge gleichzeitig zu tun und zu beachten waren?
Vermutlich bist du bei deinem ersten Versuch auch noch nicht wirklich weit gekommen.
Doch mit jedem weiteren, hast du die Abläufe verfeinert und immer besser fahren gelernt.
Wenn du heute auf dein Fahrrad steigst, ist jeder Handgriff wie selbstverständlich für dich,
und du brauchst nicht einmal mehr auf all die erforderlichen Handgriffe zu achten.
Diese laufen nun als „vollautomatisches Programm“ aus deinem Unterbewusstsein ab.
Denn auch wenn wir glauben, überwiegend rationale und vernünftige Entscheidungen zu treffen,
sind doch die meisten von unserem Unterbewusstsein dirigiert.
Auch wenn wir es nicht bemerken, steuert unserer Unterbewusstsein nahezu alle unserer Handlungen und Gefühle.
Gedanken, Gerüche, Geräusche ja sogar Farben oder Geschmäcker lösen elektrische Impulse und chemische Reaktionen in unserem Gehirn aus,
die wiederum weitere Reaktionen in unserem Körper auslösen.
Unsere Wissenschaft geht inzwischen davon aus, dass bis zu 96 % unseres täglichen Erlebens,
aus unserem Unterbewusstsein gesteuert wird.
Körperlich sind wir selbstverständlich wach.
Und vollkommen bereit unseren Tag zu gestalten.
Doch wirklich gestalten tun wir ihn nur dann, wenn wir uns immer wieder bewusst dafür entscheiden.
Wenn wir uns immer wieder bewusst in den gegenwärtigen Moment bringen und aktiv unser er(Leben) gestalten.
Wenn wir uns nicht aktiv an unserer Lebensgestaltung beteiligen,
übernimmt unser Unterbewusstsein das „Steuer“, denn dafür ist es ja da – automatisierte Prozesse bereit zu stellen.
Dann er(Leben) wir eine Wiederholung bereits gelebter Erfahrungen.
Eine Wiederholung vollautomatischer Programme.
Eine Wiederholung, wie ihr sie vielleicht aus dem Film „und täglich grüßt das Murmeltier“, kennt.
Aber wieso wiederholen wir gelebte Erfahrungen, wirst du dich jetzt möglicherweise fragen.
Die Antwort darauf ist ganz einfach, weil unser Unterbewusstsein keine andere Resonanz hat.
Um das zu verstehen, lasst uns einmal einen Blick darauf werfen, was unser Unterbewusstsein speichert.
Mit unserer Ankunft hier auf dieser Welt, ist weder unser Bewusstsein noch unser Unterbewusstsein stark entwickelt.
Was sich schnell ändert denn, jedes Bild, jeder Reiz, jede Berührung, jedes gesprochene Wort
und jede erfahrene oder unterlassene Handlung,
wird wie ein Schwamm von unserem Unterbewusstsein aufgenommen.
Alles, was wir permanent um uns herum aufgenommen haben, prägt sich besonders stark ein.
Ausnahmsweise genügt dafür auch eine einzige Erfahrung, dann wenn sie mit sehr starken oder
sogar überwältigenden Emotionen gekoppelt ist
(hierauf gehen wir noch näher ein, wenn wir über Trauma sprechen).
Doch ob wahr oder falsch, gut oder schlecht,
unser Unterbewusstsein prägt sich alle Informationen ein.
Es bewertet nicht!
Ohne andere Menschen um uns herum könnten wir gar nichts lernen.
Denn wir lernen ja insbesondere in unseren ersten 2 Jahren über das sogenannte „gespiegelte Verhalten“.
Du erinnerst dich? Wir lächeln und bekommen ein Lächeln zurück.
Wir schreien weil wir Hunger haben, und es wird jemand herbei eilen um unseren Hunger zu stillen.
Wir benötigen also Menschen um uns herum,
um uns in irgend einer Art entwickeln zu können.
Doch was hat das Lernen über die Interaktion mit unserem Umfeld,
eigentlich mit uns selber zu tun?
Mit uns, als eigene kleine Individuen?
Nun, wenn ihr mich fragt
–
Nicht wirklich viel.
Alles was wir aufsaugen,
sagt doch eigentlich nur etwas über unsere Bezugspersonen aus.
Etwas darüber,
Wie sehr wir von Ihnen angenommen und umsorgt werden.
Wie sehr sie sich unserer Bedürfnisse annehmen.
Wie sehr wir uns auf sie verlassen und vertrauen können.
Wie sehr sie uns und unseren Fähigkeiten vertrauen.
Wie sehr wir von ihnen behütet und beschützt werden.
Und doch ist es genau das,
was sich am tiefsten in uns einprägt und verankert.
Ja ich weiß, das mag zunächst wirklich schockierend sein.
Gleichzeitig öffnet es aber auch die Türen für Veränderung.
Denn wenn wir das erst einmal wirklich verstanden haben,
dann haben wir auch die Möglichkeit
uns einmal anzuschauen was denn alles so in uns schlummert.
Uns Tag ein Tag aus auf ein neues steuert,
obwohl es überhaupt nichts mit uns zu tun hat.
